Albrechts, Ottos, Quandts: Die reichsten Deutschen

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Der drittreichste Deutsche hat vor kurzem das Zeitliche gesegnet: Aldi-Mitgründer Theo Albrecht hinterlässt ein Milliardenvermögen. Sein Bruder Karl beansprucht gleich den Spitzenplatz in der Liste der reichsten deutschen Milliardäre, dahinter folgen Versandhandels-Größen, Autobauer-Erben und Schrauben-Könige.

Für wiwo.de habe ich eine Bildergalerie der 10 reichsten Deutschen zusammengestellt – deren Namen ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten möchte:

Platz 1: Karl Albrecht

Der Aldi-Gründer und Bruder des verstorbenen Theo Albrecht ist dem aktuellen Ranking des US-Wirtschaftsmagazins „Forbes“ zufolge der reichste Deutsche. Auf 18,1 Milliarden schätzt Forbes Karl Albrechts Vermögen, das er mit seiner Discounter-Kette Aldi Süd angehäuft hat. Aus dem operativen Geschäft hat sich Karl Albrecht aber bereits 1994 zurückgezogen. Weltweit liegt der 90 Jährige auf Platz 10 in der Forbes-Liste der weltweit reichsten Milliardäre.

Platz 2: Michael Otto & Familie

Mit seinem Katalog hat Michael Ottos Vater Werner ein beachtliches Vermögen angehäuft – sein Sohn hat das Versandhaus erfolgreich ins Internet gebracht. Mittlerweile ist Otto der weltweit zweitgrößte Internet-Versandhändler nach dem US-Riesen Amazon. Laut Forbes verfügt Michael Otto über ein Vermögen von 14,4 Milliarden Dollar. Das macht ihn zum zweitreichsten Deutschen, weltweit  liegt er auf Platz 21.

Platz 3: Theo Albrecht

Der vor kurzem verstorbene Aldi-Gründer Theo Albrecht verdiente ein Vermögen mit seiner Discounter-Kette Aldi Nord, die er getrennt von seinem Bruder Karl führte. Auf 12,9 Milliarden Euro taxiert Forbes den Wert des Bergmannssohnes, der als extrem öffentlichkeitsscheu galt. Albrecht zog sich bereits Mitte der 1990er-Jahre aus der Führung von Aldi Nord zurück. Unklar ist noch, wer sein Erbe übernimmt. Im weltweiten Vergleich lag Theo Albrecht auf Platz 31.

Platz 4: Susanne Klatten

Die BMW-Erbin geriet vor einem Jahr in die Schlagzeilen, als sie Opfer eines Erpressungsversuchs wurde und eine Liebesaffäre mit einem Schweizer eingestehen musste. Ihr Vermögen hat die 48-jährige besser im Griff als ihre Privatsphäre: Mit einem Vermögen von 8,54 Milliarden Euro liegt die Tochter des Industriellen Herbert Quandt auf Platz 4 des Forbes-Rankings für Deutschland. Neben Anteilen an BMW gehören ihr 95 Prozent des Chemiekonzerns Altana und 10 Prozent des Windturbinenherstellers Nordex. Derzeit investiert Klatten in großem Stil in den Kohlestoffproduzenten SGL Karbon. Im weltweiten Vergleich ist die reichste deutsche Frau auf Platz 51 gelistet.

Platz 5: August von Finck

Die Privatbank Merck Finck war einst Grundlage seines Vermögens, nun ist August von Finck Junior nur mehr Investor: Der 80-jährige gebürtige Deutsche wird von Forbes auf ein Vermögen von 5,62 Milliarden Euro taxiert und ist damit der fünftreichste Deutsche. Die traditionsreiche Privatbank verkaufte von Finck bereits im Jahr 1990, nun ist er unter anderem an der Brauerei Löwenbräu, der Schweizer Hotelgruppe Mövenpick und an dem eidgenössischen Maschinenbauer von Roll beteiligt. August von Finck lebt seit Jahren in der Schweiz – und liefert sich mit seinen Verwandten nun eine Schlammschlacht ums Milliardenerbe, wie wiwo.de vor kurzem berichtete.

Platz 6: Klaus-Michael Kühne

Mit der Versendung von Waren verdiente er Milliarden: Klaus Michael Kühne ist Mehrheitseigner der Spedition Kühne + Nagel, seit dem Jahr 2008/2009 gehört ihm auch ein Teil der Reederei Hapag-Lloyd. Sein Vermögen schätzt Forbes auf 5,08 Milliarden Euro, das macht ihn zum sechstreichsten Deutschen. Weltweit liegt er im Milliardärs-Ranking auf Platz 101. Der 73-jährige gebürtige Hamburger wohnt seit 1975 in der Schweiz. Seine Kühne-Stiftung hat erkleckliche Summen in den Aufbau der Hamburg School of Logistics gesteckt.

Platz 7: Curt Engelhorn

Er ist der große Unbekannte unter Deutschlands Milliardären: Der Urenkel des BASF-Gründers Friedrich Engelhorn hat den Pharmakonzern Boehringer Mannheim vom Mittelständler zum Weltkonzern gemacht – und damit Milliarden verdient. Auf 4,85 Milliarden Euro schätzt Forbes Curt Engelhorns Vermögen, damit ist er der siebentreichste Deutsche. Der 84-jährige hat sich bereits 1990 aus dem operativen Geschäft von Boehringer zurückgezogen, 1997 verkaufte er seine Boehringer-Anteile an Hoffmann La-Roche – und verdiente daran rund 8 Milliarden D-Mark. Da er seinen Wohnsitz bereits 1985 auf die Bermudas verlegt hatte, musste Engelhorn keine Steuern an den deutschen Fiskus zahlen – was damals gehörig für Aufregung sorgte.

Platz 8: Stefan Quandt

Mit 44 Jahren ist er der jüngste im Club der zehn reichsten Milliardäre Deutschlands: Stefan Quandt entstammt wie seine Schwester Susanne Klatten einer der prägenden Unternehmerfamilien Deutschlands. Sein Vermögen taxiert Forbes auf 4,38 Milliarden Euro, weltweit liegt er damit auf Platz 132. Stefan Quandt hält 17,4 Prozent am Autobauer BMW und ist Alleinaktionäre der strategischen Management-Holding Delton.

Platz 9: Reinhold Würth

Der König der Schrauber hat sich mit seinem Schraubenhandels-Imperium Platz 9 der reichsten Deutschen gesichert. 60.000 Mitarbeiter beschäftigt sein Unternehmen weltweit, Würth ist internationaler Marktführer der Befestigungs- und Montagetechnik. Sein Vermögen liegt laut Forbes bei 4,38 Milliarden Euro. Einen guten Teil investiert der 76-jährige in moderne Kunst: Mit 11.000 Werken zählt die Sammlung Würth zu den europaweit bedeutendsten Privatsammlungen.

Platz 10: Johanna Quandt

Die frühere Sekretärin und dritte Ehefrau des Industriellen Herbert Quandt zählt heute zu den reichsten Frauen Deutschlands. Das Vermögen der heute 84-jährigen beträgt 3,85 Milliarden Euro, das macht sie zur zehntreichsten Person Deutschlands. Im weltweiten Ranking liegt sie auf Platz 154. Bekannt ist sie vor allem durch die Johanna-Quandt-Stiftung, die das Verständnis für die Marktwirtschaft und Unternehmertum fördern soll. Jährlich vergibt die Stiftung den Herbert Quandt-Medienpreis an Journalisten.

Über den Autor:

Ich bin Wirtschaftsjournalist, entwickle Online-Inhaltsformate und schreibe am liebsten Business-Berichte mit Biss - erzählt in der jeweils passenden Inhaltsform. Dafür nutze ich alle Möglichkeiten, die das Handwerkszeug des Online-Qualitätsjournalismus hergibt. Angeeignet habe ich mir das in mehr als einem Dutzend Jahren beim SPIEGEL-Verlag und der Verlagsgruppe Handelsblatt.

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