Sie tragen klingende Namen wie Exagon oder Venturi – doch zwischen den Riesen-Messeständen der etablierten Autohersteller gehen sie fast unter: Drei echte Exoten des Pariser Autosalons.
Exagon Motors: Nobler Elektro-Fahrspaß
Er glänzt silbern, seine Außenhülle wölbt sich sanft, die Prospekte sind auf Hochglanzpapier gedruckt. Die professionelle Präsentation lässt nichts davon erahnen, dass Exagon wohl die jüngst Automarke des Pariser Autosalons ist: Vor genau zwei Monaten hob das Team rund um den Ingenieur Luc Marchetti die Marke Exagon Motors aus der Taufe. Möglich machten das französische Industrielle.
Mit dem Furtive-eGT zeigte Exagon ein Konzeptauto, das es in sich hat: Ende 2012 soll der Elektro-Sportwagen mit dem schicken Äußeren auf den Markt kommen. Die inneren Werte sind durchaus beeindruckend: Mindestens 200 Kilometer soll der Furtive mit einer Batterieladung weit kommen, unter Idealbedingungen ist sogar das Doppelte drinnen. In nur 3,5 Sekunden soll er auf 100 km/h beschleunigen, die Spitzengeschwindigkeit gibt Exagon mit 287 km/h an.
Als Partner hat sich Exagon Motors Siemens an Bord geholt. Von den Deutschen stammen die beiden Elektromotoren, die insgesamt 340 PS leisten, die Lithium-Ionen-Batterien bezieht Exagon von der Firma Saft. Billig wird das sportliche Vergnügen aber nicht: Rund 200.000 Euro will Exagon für seinen Luxus-Elektroauto verlangen, der Range Extender kostet nochmals 10 Prozent mehr.
Die Wüsten-Spezialisten
Sie stehen für Fahrspaß in regenfreien Gebieten: Die Buggies der Marke Booxt kommen vor allem in Marokkos Wüstengebieten zum Einsatz, gibt Booxt-Marketingchef Damien Martraire unumwunden zu. Seit fünf Jahren gibt es den französische Hersteller der Spaß-Fahrzeuge nun, und er hat es sich in einer kleinen Nische bequem gemacht: Rund 500 Buggies werden laut Booxt pro Jahr weltweit verkauft, Booxt ist laut Eigenangaben Nummer 3 mit jährlich 150 Fahrzeugen.
Seine Motoren bezieht Booxt von Peugeot, und die Fun-Cars sind vergleichsweise billig zu haben: Die Modelle fangen bei rund 7000 Euro an, das gut ausgestattete Modell Explorer 110 Grand Reid kostet 11.000 Euro. Betuchtere Kunden greifen zum Top-Modell X2 mit 185 PS, das mit 25.000 Euro nicht mehr ganz so billig ist.
Der unbekannte Elektroauto-Pionier
Sie stehen im Windschatten des Elektroauto-Herstellers Tesla – und sind darüber nicht mal unglücklich: Bereits im Jahr 2004 hat der französische Autobauer Venturi laut Eigenangaben den ersten Elektro-Sportwagen auf Räder gestellt. „Die Leute dachten damals, dass wir vollkommen verrückt sind“, erinnert sich Venturi-Marketingleiter Clement Dorance. Mit einer Reichweite von 340 Kilometern und einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h spielt der Fetish in derselben Riege wie die weitaus bekanntere Konkurrenz von Tesla. Beim Preis gibt es allerdings einen haushohen Unterschied: Die Firma aus Monaco verlangt für den Fetish 300.000 Euro. „Unser Auto ist einer der exklusivsten Sportwagen der Welt“, gibt sich Dorance wenig bescheiden. Bei einer bisher verkauften Stückzahl von 10 Autos hat er da sicherlich recht
Künftig will Venturi mit dem America punkten, das der Autobauer auf dem Pariser Autosalon vorgestellt hat. Der Zeitpunkt der Markteinführung ist noch nicht klar, sicher ist laut Dorance aber eines: „Das Auto wird teuer werden“.
Die ausführliche Version dieser Story finden Sie auf wiwo.de: Die Exoten des Pariser Autosalons