Groß, glatt und ein wenig trutzburgartig ragt das Hauptquartier der Hypo Alpe Adria-Bank in den blauen Kärntner Himmel. Groß waren auch die Hoffnungen, die sich die Bayerische Landesbank Mitte 2007 beim Erwerb der österreichischen Landesbank machte. Eine Perle im Portfolio der oftmals eher glücklosen Bayern-Banker sollte das Geldinstitut am schönen Wörthersee werden. Mit einem raschen Expansionskurs war die Bank in Serbien, Kroatien und Montenegro zum wichtigen Financier größerer Immobiliendeals aufgestiegen – und die BayernLB brauchte dringend Erfolge in der einstigen europäischen Boomregion Balkan.
In ihrer Eile sahen die Bayern aber wohl nicht so genau hin, was die Hypo Alpe Adria-Bank in ihrer Heimat so trieb. Dabei hätten die Herren im blauen Nadelstreif nur einen kurzen Spaziergang bis an die Ufer des idyllischen Wörtersees machen müssen: Weit in den See hinein reicht etwa die Seebühne, ein Prestigeprojekt des verstorbenen Kärnter Landeshauptmanns Jörg Haider. Ein paar Mal im Jahr schauen ein paar Tausend Besucher vorbei, den Rest des Jahres umfließen die Wellen des Sees sanft die hölzernen Pfeiler, auf denen die Seebühne thront.
Dass der Verlustbringer von der Hypo Alpe Adria ebenso finanziert wurde wie zwielichtige Immobiliengeschäfte an Kroatiens Küste, war kein Geheimnis. Im Gegenteil: Die HGAA galt schon seit Jahren als, nun ja, skandalumwölkt. Für meinen Kollegen Thomas Katzensteiner und mich gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass beim Kauf der HGAA 2007 die Risiken zumindest unterschätzt, wenn nicht vielleicht auch bewusst ignoriert wurden. Die Eile, die die BayernLB beim Kauf der HGAA an den Tag legte, war jedenfalls beachtlich: Nicht einmal die zweite Phase der Due Diligence haben die Bayern abgewartet, bevor sie den Kaufvertrag unterschrieben. Und auch sonst sind einige Dinge beim Kauf merkwürdig gelaufen.
Die vollständige Story aus der WirtschaftsWoche Heft 1/2 finden Sie nun auch auf wiwo.de: HGAA: Das österreichische Milliardengrab der BayernLB