Warum Opels Verkaufszahlen Anlass zur Sorge geben

AutomobilindustrieKeine Kommentare

Du bist hier:Warum Opels Verkaufszahlen Anlass zur Sorge geben

Die Opelaner in Rüsselsheim mussten gestern notgedrungen  Pause machen. Schuld daran ist das Chaos im Luftverkehr. Die Bänder standen einen Tag still, weil aufgrund der tagelangen Luftraumsperre Teile fehlen. Doch auch in den nächsten Monaten drohen der Opel-Belegschaft unfreiwillige Pausen –  ganz ohne Vulkanasche. Die Abwrackprämie hat Opel einen kurzfristigen Absatzschub verpasst. Doch auf Erfolgskurs ist der angeschlagene Autobauer noch nicht, wie aktuelle Verkaufszahlen zeigen.

Von Januar bis März erzielte der Autobauer einen Marktanteil von nur 7,6 Prozent, wie die Verkaufsstatistik des Beratungsunternehmens Jato Dynamics zeigt. Im Jahr davor lag Opels Marktanteil im ersten Quartal noch bei 8 Prozent, 2008 hielt Opel bei 8,8 Prozent.

Es ist der Tiefpunkt einer langen Abwärtspirale: Vor 15 Jahren trug jedes sechste verkaufte Auto in Deutschland ein Opel-Logo, wie die Jato-Statistiken zeigen. Fast 17 Prozent Marktanteil erzielte Opel im Jahr 1995. Im Jahr 2000 lag Opel nur mehr bei 12 Prozent in Deutschland, im Jahr 2006 rutschte Opel erstmals unter die 10-Prozent-Marke. Zwar stieg Opels Marktanteil im Jahr 2009 leicht auf 8,9 Prozent (von 8,4 Prozent im Jahr 2008). Doch im März dieses Jahres lag Opel gerade mal bei 7,9 Prozent.

Das ist der schlechteste März-Wert für Opel seit 50 Jahren, schreibt der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer in einer neuen Studie. „Opel ist damit eine Marke im ungebremsten Sinkflug“, so Dudenhöffer.

„In einer Phase des Neuanlaufs wächst man erst wieder langsam in den Markt hinein“, hält der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel im Interview mit wiwo.de dagegen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob sich Opel endlich stabilisieren kann – und ob die ehrgeizigen Sanierungspläne des Opel-Chefs Nick Reilly tatsächlich greifen.

Über den Autor:

Ich bin Wirtschaftsjournalist, entwickle Online-Inhaltsformate und schreibe am liebsten Business-Berichte mit Biss - erzählt in der jeweils passenden Inhaltsform. Dafür nutze ich alle Möglichkeiten, die das Handwerkszeug des Online-Qualitätsjournalismus hergibt. Angeeignet habe ich mir das in mehr als einem Dutzend Jahren beim SPIEGEL-Verlag und der Verlagsgruppe Handelsblatt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Oben