So stemmt Magna-CEO Swamy Kotagiri den E-Schwenk

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Gut Ding braucht Weile, heißt es immer so schön – dieser Satz trifft auf die Interview-Organisation mit Magna-CEO Swamy Kotagiri tatsächlich zu. Ende April 2020 signalisierte mir ein Pressesprecher, dass seine Agentur die Pressearbeit für den Autozulieferer-Riesen übernehmen werde. Sein Themenvorschlag in Richtung Hochfahren von Autowerken nach dem Corona-Lockdown war zwar durchaus spannend. Doch er überholte sich im Frühsommer schnell: Die Werke von Autokonzernen und Zulieferern gingen ja zügig wieder in Betrieb.

Ich blieb aber mit dem Pressesprecher auch wegen eines anderen Themas in Kontakt. Im Herbst fragte ich nach, ob auch ein Interview mit dem obersten Chef des Autozulieferers möglich wäre. Ein solches Interview hielt ich aus mehreren Gründen für spannend. Zum einen zeichnete sich damals schon ab, dass Magna bald einen neuen CEO bekommen würde. Zum anderen tun sich zahlreiche Zulieferer mit dem beschleunigten Schwenk in Richtung Elektroantriebe schwer. Denn die Hybridmotoren, die sie für viel Geld entwickelt haben, könnten deutlich schneller zum Auslaufmodell werden als sie es noch vor kurzem prognostiziert haben.

Sechs Monate Vorlauf für den Interviewtermin

Der Pressesprecher versprach mir, diesbezüglich mal nachzufragen. Ich ahnte schon, dass das etwas dauern würde. Denn frisch ins Amt gehobene CEOs sind bei Interviews oft besonders vorsichtig. Sie fürchten nicht ganz zu Unrecht, dass sie an einer möglichen unbedachten Aussage jahrelang gemessen werden. Ich blieb also geduldig, und die Geduld machte sich bezahlt. Mitte April meldete sich der Pressesprecher bei mir. Er habe jetzt möglicherweise einen Slot für ein Einzelgespräch mit Magna CEO Swamy Kotagiri. Das Interview könnte im Anschluss an eine Investorenkonferenz stattfinden. Ob ich noch Interesse hätte?

Und ob ich das hatte. Ich sah mir Herrn Kotagiris Präsentation vor Investoren online an. Im Vorfeld las ich in kanadischen, amerikanischen und deutschen Medien nach, wie sich Magna unter seinem neuen CEO positioniert hatte. Dabei fiel mir auf, dass Magna den Schwenk zu Elektroautos und -antrieben offenbar ganz gut meisterte. Die Margen waren selbst Corona-Pandemiezeiten erstaunlich hoch. Außerdem wusste ich, dass der Konzern als möglicher Auftragsfertiger für das Apple-Auto gehandelt wurde. Zudem hatte Magna 2016 den deutschen Getriebespezialisten Getrag gekauft, der möglicherweise nicht ganz zum Elektromobilitäts-Zeitalter passte.

Genug Material also für ein paar präzise Nachfragen, die Swamy Kotagiri im knapp einstündigen Zoom-Gespräch ebenso souverän wie geduldig beantwortete. Das Interview war übrigens das erste, das Kotagiri als CEO einem deutschsprachigen Medium gab. m+-Abonnenten können das Resultat hier bei manager magazin nachlesen. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!

Über den Autor:

Ich bin Wirtschaftsjournalist, entwickle Online-Inhaltsformate und schreibe am liebsten Business-Berichte mit Biss - erzählt in der jeweils passenden Inhaltsform. Dafür nutze ich alle Möglichkeiten, die das Handwerkszeug des Online-Qualitätsjournalismus hergibt. Angeeignet habe ich mir das in mehr als einem Dutzend Jahren beim SPIEGEL-Verlag und der Verlagsgruppe Handelsblatt.

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