Elektroautos schädigen die Umwelt weniger als Autos mit Verbrennungsantrieb – nun gut, das haben die meisten bereits begriffen. Dennoch gibt es eine Reihe von Zweiflern, die gerne auf die angeblich schlechte Ökobilanz der Stromer hinweisen. Ihr Argument: Weil Elektroautos Strom beziehen, der von schmutzigen Kohlekraftwerken stammt, sind sie im Endeffekt um nichts „sauberer“ als herkömmliche Autos.
Eine neue Studie des Schweizer Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) räumt mit diesem Vorurteil gründlich auf. Die zur ETH Zürich gehörende Institution hat die Umweltauswirkungen batteriegetriebener Autos detailliert untersucht. Ihre Schlussfolgerung: Wird ein Elektroauto mit normalem Europäischem Strommix (10 Prozent Gas, 15 Prozent Wasserkraft, 36 Prozent Kernkraft, 10 Prozent Öl, 29 Prozent Stein- und Braunkohle) betrieben, ist die Ökobilanz des Stromers deutlich günstiger als der eines verbrauchsarmen Fahrzeugs. Anders ausgedrückt: Damit ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor die Ökobilanz eines E-Mobils mit Lithium-Ionen-Akku erreicht, müsste sein Durchschnittsverbrauch zwischen drei und vier Litern liegen.
Die Forscher haben dabei den gesamten Lebenszyklus eines Elektroautos untersucht: Vom Bau der Batterie und des Autos über den Betrieb des Autos mit dem in Europa üblichen Strommix bis hin zur Verschrottung.
Beschränkt haben sich die Eidgenossen dabei auf Lithium-Ionen-Akkus, die von den meisten Herstellern wegen ihrer Wartungsfreiheit, ihres geringeren Gewichts und ihrer Langlebigkeit eingesetzt werden. Den ökologischen Fußabdruck des Elektroautos verglichen die Forscher mit einem Benzinauto neuer Bauart, das die Schadstoffklasse Euro 5 erfüllt und durchschnittlich 5,2 Liter Benzin auf 100 Kilometer verbraucht.
Bei der Untersuchung kamen noch einige interessante Details ans Licht: So entfallen nur 15 Prozent der Gesamtbelastung durch das Elektroauto auf die Herstellung, den Unterhalt und die Entsorgung der Batterie. Das regelmäßige Laden der Autos verursacht eine dreifach stärkere Umweltbelastung als die Batterie, wenn eine Lebensdauer von 150.000 Kilometer unterstellt wird. Allerdings kann diese Belastung noch deutlich sinken: Stammt der Strom ausschließlich aus Wasserkraft, würde dies die Ökobilanz des E-Autos um 40 Prozent entlasten. Wer E-Autos rein mit Strom aus Kohlekraftwerken tankt (was heute in Europa unmöglich ist), verschlechtert die Ökobilanz um 13 Prozent.
Selbst bei ausschließlichem Betrieb mit Kohle-Strom wäre das Elektroauto in Summe umweltfreundlicher als der nur 5,2 Liter/100 Kilometer verbrauchende Referenz-Benziner. Mit diesen Daten wird den Elektroauto-Gegnern das Argumentieren mit der Ökobilanz deutlich schwerer fallen.
Disclaimer: Diesen Text finden Sie auch im Blog Wattgetrieben auf wiwo.de: Elektroautos sogar mit Kohlestrom sauberer als Benziner
Endlich einmal die wichtigen Fakten zum Elektroauto!
Die LCA Daten würd ich ja gern mal sehen, vor allem im Bezug auf Herstellung und Entsorgung der Batterien und dann auch gern wissen wie realistisch die 150000km Haltbarkeit der Batterien sind und wie diese tatsächlich entsorgt werden.
Was daran ein wenig irritierend ist, ist die Tatsache, dass 5,2l /100km doch heutzutage schon fast Standard sind.
Aus Australischer Sicht beispielsweise (ca 80% Kohlekraftwerksenergie) ist da also kaum ein Zugewinn zu verzeichnen.
Zukunftsweisend ist das dann also erst, wenn die Solarzelle am Dach den Energiebedarf des Autos deckt. Aber immerhin bietet das Elektroauto dieses Potential.
Das ist Falsch, wenn man ein HybridAuto mit Gas betreibt,