Er ist 10 Meter lang, 3,40 m hoch, 2,60 m breit. Abgasfrei und kaum zu hören ist er obendrein. Vorerst bleibt der jüngste Lkw-Entwurf von Mercedes-Benz noch ein Versuchsträger. Doch mit einem solchen Elektro-Lkw der größeren Art will Daimler bald den städtischen Verteilerverkehr aufmischen.

Noch haben die Stuttgarter allerdings ein Problem: „Bei der Wirtschaftlichkeit sind wir noch nicht ganz so weit, wie wir sein wollen“, erklärte Daimler-Nutzfahrzeugchef Wolfgang Bernhard am Mittwoch bei der Präsentation des Urban eTrucks im Daimler-Werk in Untertürkheim. In anderen Worten: Trotz stark gefallener Batteriepreise bei gleichzeitig gestiegener Energiedichte ist der Elektro-Lkw noch zu teuer.

Serienfertigung des Elektro-Lkw ab 2020 möglich

Anfang des kommenden Jahrzehnts, so stellte Bernhard in Aussicht, könnte der E-Truck mit dem Stern am Kühlergrill in die Serienfertigung gehen. Und er sieht dafür einen größeren Markt. Denn weltweit verschärfen vor allem smog- und feinstaubgeplagte Städte die Vorschriften: Die Folge: Manche Innenstädte werden mit herkömmlichen Diesel-Lkw kaum oder gar nicht mehr befahrbar sein. Und da der E-Antrieb gerade mal ein leises Surren von sich gibt, könnten die Trucks auch die üblichen Nachtfahrverbote lautlos umkurven.

Elektro-Lkw darf nur 40 Prozent teurer sein als ein Diesel-Truck

Noch ist es nicht so weit, doch im Gespräch mit manager magazin berichtete Bernhard bereits von konkreten Kundenanfragen für E-Trucks. Damit sich der Truck in größeren Stückzahlen verkaufen lässt, müssen die Ingenieure aber noch einige Kostenschräubchen fester anziehen: Der Anschaffungspreis des 26-Tonners mit Elektroantrieb dürfe “höchstens 40 Prozent über dem eines normalen Diesel-Lkw liegen”, erklärte Bernhard gegenüber manager magazin exklusiv – und setzt damit klare Kostenvorgaben. “Sonst sehen unsere Kunden den Payback nicht.”

Langfristig, meint Bernhard, liege das Marktpotenzial für Elektrotrucks bei rund 10 Prozent des gesamten Lkw-Absatzes. Weltweit setzte Daimler im vergangenen Jahr rund 500.000 Lkw ab. “Im Idealzustand”, erklärte Bernhard gegenüber manager magazin, könnten bis 2030 weltweit rund 250.000 schwere Elektro-Lkw durch die Städte fahren.

Den kompletten Report von der Urban eTruck-Vorstellung samt Fotos, technischen Details und Markterwartungen lesen Sie auf manager-magazin.de.

Summi statt Brummi: Der Elektro-Lkw-Versuchsträger Urban eTruck von Mercedes Benz fährt beinahe lautlos.
Summi statt Brummi: Der Elektro-Lkw-Versuchsträger Urban eTruck von Mercedes Benz fährt beinahe lautlos. Foto: Daimler AG Global Communications Commercial Vehicles