Es war Demokratie, wie sie sein soll – und es war verdammt spannend: Seit Montag, dem 23.05. steht fest, wer Österreichs nächster Bundespräsident sein wird. Das Rennen machte der Grüne Alexander Van der Bellen (im Bild) erst mit der Auszählung der Briefwähler – haarscharf vor seinem Konkurrenten Norbert Hofer von der FPÖ. Doch nach der Wahl ist vor der Wahl, wie es so schön heißt. Van der Bellen kann sich zwar über seinen knappen Sieg freuen, doch die Probleme der Alpenrepublik sind dadurch nicht gelöst.
Deutliche Worte von einem Spitzen-Ökonomen
Denn in Österreichs Politikbetrieb herrscht Stau: Bei den Reformen, bei der Wirtschaftsbelebung, beim BIP-Wachstum, bei der Flüchtlings-Integration. Woran liegt’s, dass die Alpenrepublik beinahe still steht? Das fragte ich Josef Christl, den ehemaligen Chefvolkswirt der österreichischen Nationalbank, einstigen Finanzminister-Berater und heutigen Wirtschaftspolitik-Consultant. Sein Urteil fällt ziemlich hart aus:
- Er warnt Österreichs Politiker vor dem landestypischen Weiterwurschteln. Wenn sich jetzt nicht schnell etwas ändert, wird der nächste Bundeskanzler von der FPÖ kommen.
- Christl geißelt die fehlende Standortpolitik der letzten zehn Jahre. Die Stimmung in den Unternehmen ist miserabel – er spricht von einer verlorenen Dekade für Österreichs exportorientierte Firmen.
- Zudem erklärt Christl auch, warum Österreich die Integration von Flüchtlingen monetär schwerfallen dürfte.
All das können Sie im Detail nachlesen – in meinem Interview auf manager-magazin.de. Da erfahren Sie auch, welche weiteren Sorgen sich der Top-Ökonomen-Sicht um sein (und auch mein) Heimatland macht.