Facebook: Vom Studentenzimmer zum Weltkonzern

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Im Februar 2004 ging das Online-Netzwerk Facebook von einem Studentenwohnheim in Harvard aus an den Start, heute hält es bei 500 Millionen Mitgliedern. Für wiwo.de habe ich die wichtigsten Stationen des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg in einer ausführlichen Zeitleiste zusammengefasst.

Februar 2004

Mark Zuckerberg und seine Kommilitonen Dustin Moskovitz, Chris Hughes und Eduardo Saverin starten Facebook in ihren Zimmern im Studentenwohnheim der US-Eliteuni Harvard. Das Netzwerk nimmt  zunächst nur Studenten auf – das aber in einem rasenden Tempo: am Ende des Semesters hat Facebook bereits 10.000 Mitglieder in über 30 US-Universitäten.

Juni 2004

Im Juni zieht das Unternehmen nach Palo Alto im Silicon Valley um. Zuckerberg investiert 20.000 Dollar seiner eigenen Ersparnisse, um seine Rechnungen für Serverkosten zu begleichen. Einen Block von Zuckerbergs Haus entfernt wohnt Sean Parker, der gemeinsam mit Shawn Fenning die Musiktauschbörse Napster aufgezogen hat. Zuckerberg freundet sich mit Parker an. Parker bringt gute Kontakte zu Silicon-Valley-Größen mit.

Herbst 2004

Vor dem Start des neuen Semesters zählt Facebook 200,000 Nutzer – das ist ein schöner Erfolg für Zuckerberg, bringt aber Facebooks IT-Architektur an den Rand des Zusammenbruchs. Parker macht Zuckerberg mit dem Deutschen Peter Thiel bekannt, einem ehemaligen PayPal-Investor. Thiel ist beeindruckt von Facebooks Wachstum – und macht eines der besten Geschäfte der Internet-Geschichte: Er steigt mit 500.000 Dollar bei Facebook ein, was ihm einen Anteil von 10,2 Prozent an dem jungen Unternehmen verschafft. Im April 2005 gibt der Investor Accel Partners Venture Capital dem jungen Unternehmen 12,2 Millionen Dollar. Facebook ist auf dem Papier 98 Millionen Dollar wert.

Herbst 2005

Seit Februar wird Zuckerberg von Investoren heftig umworben. Einer der hartnäckigsten ist Michael Wolf, Präsident des zum Kabelriesen Viacom gehörenden Musik-TV-Senders MTV. Wolf nimmt Zuckerberg in seinem Privatjet mit. Doch trotz eines Angebots von angeblich 800 Millionen Dollar für das gesamte Unternehmen entscheidet sich Zuckerberg gegen Wolfs Offerte.

September 2006

Facebook öffnet sich, fortan kann sich jeder beliebige Internet-Nutzer anmelden. Neu ist der Newsfeed, eine Auflistung von Nachrichten und neuen Freundschaften der eigenen Kontakte. Unternehmen bieten hohe Summen für das Start-Up: So will etwa Yahoo Facebook für 1 Milliarde Dollar übernehmen. Doch Zuckerberg bleibt standhaft und verkauft nicht. Im Dezember hat Facebook mehr als 12 Millionen aktive Nutzer.

Mai 2007

Facebook öffnet sich für Programme von Drittanbietern, heute gibt es davon 550 000. Eines der populärsten ist das Bauernspiel FarmVille mit rund 70 Millionen virtuellen Farmern weltweit. Im Oktober schließt Facebook einen Werbevertrag mit Microsoft ab. Der Softwareriese sticht Google aus und  steigt mit einem Minderheitsanteil von 1,6 Prozent bei der Internet-Community ein. Microsoft legt dafür 240 Millionen Euro auf den Tisch – Facbook hält bei einer Bewertung von insgesamt 15 Milliarden Dollar.

Januar 2008

Der deutsche Internet-Unternehmer Oliver Samwer investiert mit seinen Brüdern Marc und Alexander rund 15 Millionen Dollar in Facebook. Zwei Monate später startet der deutsche Ableger, kurz darauf ist Facebook in 21 Sprachen verfügbar. Im August hat Facebook 100 Millionen aktive Nutzer.

April 2009

Facebook hat nun 200 Millionen Nutzer und lässt seine Nutzer mittels eines „Like“-Buttons Inhalte bewerten. Im Mai investiert Digital Sky Technologies 200 Millionen Dollar in das Unternehmen.

August 2009

Mit 250 Millionen Nutzern im Rücken wagt Facebook seine erste Übernahme: Die Führungsmannschaft um Zuckerberg übernimmt den Web 2.0-Aggregator FriendFeed, einen direkten Twitter-Konkurrenten, für rund 50 Millionen Dollar. 15 Millionen fließen in Bar, der Rest wird in Facebook-Aktien ausbezahlt.

Juli 2010

Facebook hat laut Unternehmensangaben über 500 Millionen Nutzer. Laut Angaben des Unternehmens wählen sich 50 Prozent aller aktiven Nutzer täglich ein. Es gibt auf Facebook mittlerweile über 25 Milliarden Inhalts-Stücke: Von Weblinks über News Stories oder Blogeintägen bis hin zu Fotoalben. Das Unternehmen beschäftigt 1400 Leute. In diesem Sommer dürfte Facbook dank Werbeeinnahmen die Umsatzgrenze von einer Milliarde Dollar durchbrechen. Im vergangenen Jahr hat Facebook laut Unternehmenskreisen 800 Millionen Dollar umgesetzt und dabei einen Nettogewinn im zweistelligen Millionenbereich erwirtschaftet. Nicht schlecht für ein gerade mal fünf Jahre altes Unternehmen.

Disclaimer: Diese Texte finden Sie auch als Bildergalerie auf wiwo.de: Der Aufstieg von Facebook

Über den Autor:

Ich bin Wirtschaftsjournalist, entwickle Online-Inhaltsformate und schreibe am liebsten Business-Berichte mit Biss - erzählt in der jeweils passenden Inhaltsform. Dafür nutze ich alle Möglichkeiten, die das Handwerkszeug des Online-Qualitätsjournalismus hergibt. Angeeignet habe ich mir das in mehr als einem Dutzend Jahren beim SPIEGEL-Verlag und der Verlagsgruppe Handelsblatt.

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