Bis vor drei Jahren galt er in Bayern als verlässlicher Banker, der die Landesbank streng führte. Doch nun versinkt Werner Schmidt, der ehemalige Chef der BayernLB, immer tiefer im Skandal um die Kärntner Landesbank Hypo Group Alpe Adria (HGAA). Einer anonymen Anzeige zufolge soll Schmidt eine persönliche Provision erhalten haben, als die BayernLB 2007 die Mehrheit an der österreichischen Landesbank übernahm.
Wie ich mit meinem Kollegen Cornelius Welp in der aktuellen Ausgabe der WirtschaftsWoche exklusiv berichte, hatte der spätere österreichische HGAA-Anteilseigner Tilo Berlin der Anzeige zufolge im Dezember 2006 einen „abendlichen Termin “ im Style Hotel in Wien mit dem damaligen HGAA-Wolfgang Kulterer. Bereits Monate vor der Bekanntgabe des HGAA-Kaufs durch die BayernLB war das Geschäft in trockenen Tüchern, behauptet der Verfasser der anonymen Anzeige. Denn bei dem Termin „machte Berlin darauf aufmerksam, dass der Verkauf / Exit an die BLB fixiert sei“, heißt es in der Anzeige. „Weiters verwies er darauf, dass es notwendig sei, gewisse Strukturen über Luxemburg bzw. Liechtenstein laufen zu lassen, da bestimmte Herren eine Provision für den Kauf zu erhalten haben. Insbesondere Schmidt / BLB sei zu bedenken.“
Österreichischen Ermittlerkreisen schätzen den Verfasser der Anzeige als “sehr gut informiert” ein. Schmidts Anwalt bezeichnete die Vorwürfe gegenüber der WirtschaftsWoche als „völlig haltlos“. Mehr dazu lesen Sie in meiner Exklusivmeldung auf wiwo.de: Ex-BayernLB-Chef soll persönliche Provision kassiert haben
Die ausführliche Story über den Fall Hypo Alpe Adria finden Sie hier: Früherer BayernLB-Vorstand im Visier der Ermittler